Joseph Karanja

Update: Behindert in Kenia

Joseph Karanja ist Newspaper vendor, Zeitungsverkäufer. Joseph hatte als Kind ebenfalls Polio. Er ist verheiratet, lebt in Kitale, Westkenia, und hat sieben Kinder. Er ist Zeitungsverkäufer, trägt eine Unformjacke seiner Zeitung mit der Aufschrift „African Nation“. Eine finanzielle Unterstützung von Behörden bekommt er keine.

Seine schwerste Last ist das Schulgeld für seine Kinder.

Joseph besitzt kein eigenes Land und hat für sich und seine Familie ein Einzimmerappartement in einem Haus in Kitale gemietet. Seine Krücken hat er von einem Freund geschenkt bekommen.

Er ist zu stolz zum Betteln. Sein Problem: Heute kaufen immer weniger Leute eine Zeitung. Das Internet und die Tatsache, dass auch in Kenia immer mehr Menschen ein Smartphone besitzen und sich nicht mehr über Printmedien informieren, hat sein Geschäft kaputt gemacht. Wie soll es für ihn weitergehen? Er weiß es nicht. Aktuell verlässt er sich auf Freunde, die trotz Internet seine Zeitungen kaufen und oft auf das Wechselgeld verzichten.

Die Antwort auf die Frage, warum er das macht: „Ich bin kein Bettler. Solange ich das Schulgeld, die Miete und das Essen selber verdient kann, werde ich das tun.“ Joseph lebt mit seiner Frau und den drei jüngeren Kindern in einer Einzimmerwohnung. Die älteren haben jetzt einen Schulabschluss und wollen eine Universität besuchen. Aber das kostet viel Geld. Bei Studiengebühren von 250 Euro pro Semester und mehr ist das für Joseph kaum zu stemmen. Aber er kann ihnen zumindest etwas helfen. Seine Kinder müssen für den Rest der Kosten selber jobben. Seine große Hoffnung ist, dass die Kinder ihn unterstützen, wenn er zu alt ist, sein Einkommen selber zu erwirtschaften.

Ich kaufe einer seiner Zeitungen, obwohl ich keine Zeit habe, sie zu lesen. Das Blatt kostet 70 kenianische Shilling, umgerechnet sind das 50 Cent. Ich gebe ihm 300 Shilling und will kein Wechselgeld. Joseph Karanja lacht und sagt, dass ich jetzt auch zu seinen Freunden gehöre. Ich wünschte ich könnte Manna regnen lassen. Joseph und die Millionen anderen Kämpfer um ein Leben unter der Existenzminimum hätten es verdient.

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