Heute geht es weiter nach Kitale. Die Stadt liegt im Westen von Kenia und hat fast 200.000 Einwohner. Wir werden mit der Safari Airline fliegen. Unsere Koffer sind schon unterwegs dorthin. Zwei Freunde von Kiko, Osama und Abdi, sind von Nairobi aus mit einem großen Jeep vorausgefahren, und sie werden uns am Flughafen erwarten. Dort werden wir in einem Hotel für die nächsten Tage bleiben und unsere Besuche in der Region machen.
Die Hauptstadt des Trans-Nzoia Countys im westlichen Kenia liegt zwischen dem Mount Elgon und den Cherangani-Bergen auf eine Höhe von ungefähr 1900 Metern. In der Stadt befindet sich ein Polytechnikum und das Museum für westkenianische Kultur. Es ist das älteste Museum Kenias und wurde bereits 1924 von einem britischen Kabel Stoneham eingerichtet.
Ein Großteil der Sammlungen des Museums besteht aus Gegenständen, die von verschiedenen Stämmen Kenias wie den Luyha, Maasai und Turkana zusammengetragen wurden. Das Museum zeigt traditionelle kenianische Häuser, Waffen, Gebrauchsgegenstände und einheimische Musikinstrumente. Vielleicht haben wir Zeit für einen Besuch. Mich würde das schon interessieren.
Am Flughafen erwarten uns schon Kikos Freunde, Abdi und Osama. Sie sind von Nairobi aus mit unserem Gepäck vorausgefahren. Sie bringen uns nach Kamakuya, wo uns Kikos Familie schon erwartet.Eine große Familie und ein großes Hallo. Karibu, karibu. Willkommen, willkommen. Ich lerne: Asante, Danke, das sagt man, wenn man so empfangen wird. Kikos Vater zeigt mir, wie man sich in Afrika begrüßt. Man beginnt mit einem Händedruck, dann dann greifen die Hände ineinander wie beim Armdrücken und man wechselt wieder zum normalen Händedruck dann legt man die Köpfe aneinander und klopft sich auf die Schulter.
Man komplimentiert mich in den Schatten, wo Plastikstühle aufgereiht sind. Ich finde Platz zwischen Kikos Vater Simeon Masinde und seinem Onkel Hilary.
Ich erlebe afrikanische Gastfreundschaft und Herzlichkeit und es wird viel gelacht. Serviert werden Kakao mit eigener, frisch gemolkener Kuhmilch, gesüßt mit Zucker vom eigenem Zuckerrohr und keniaischer Tee Massala. Das ist ein gewürzter Tee mit Milch. Dazu gibt es Süßkartoffeln und gekochte Bananen. Und jeder bekommt Erdnüsse aus eigenem Anbau. „It’s only a snack“, aber ich bin jetzt schon satt. Und dann wird zum Essen gerufen und jetzt geht es erst richtig los. Alles was Küche und Keller bieten, sagen wir in Deutschland. Alles ist frisch und aus eigenem Anbau. Das ist der Charm von Selbstversorgung.
Zu Ehren des Gastes bedient mich der Hausherr und serviert mir das Beste vom Huhn, den Rücken mit den Innereien Herz und Leber und den ungelegen Eiern. Das ist eine große Ehre und ich bin zum Glück nicht so empfindlich. Andere Länder andere Fritten. Und es schmeckt mir gut.
Kartoffeln, Pilau (gewürzter Reis), Chapati (ein Fladenbrot), gekochte grüne Bananen, grüne Linsen, Rindfleisch mit Sauce, Kale (eine Art Grünkohl), … .
Zum Nachtisch gab es Obst aus eigenem Anbau: Mini-Bananen, Melonen, Ananas, Mango, Agaven, …
Nichts davon gekauft, alles aus eigenem Anbau. Nachhaltig, ökologisch, frisch vom Baum, direkt aus der Erde, vom eigenem Vieh, gekocht mit selbst produzierter Holzkohle, serviert mit Herzlichkeit und Stolz auf die selbst mit Arbeit und Schweiß verdiente Nahrung.









