The Snows of Mount Kenya

Schnee in Afrika gibt es nicht nur am Kilimandscharo. Der höchste Berg Afrikas liegt in Tansania und ist weltweitbekannt geworden, unter anderem durch die Kurzgeschichte von Ernest Hemingway: Schnee am Kilimandscharo. (Snows of Kilimandscharo)

Auch Kenia hat einen solchen mächtigen Vulkan, und das Land verdankt dem Sitz der Götter sogar seinen Namen. Der afrikanische Olymp ist der zweithöchste Berg des Kontinents. Der Mount Kenya liegt etwa 140 km nördlich von Nairobi in einem gleichnamigen Naturschutzgebiet. Auch an dem 5199 m hohen Gebirgsmassiv gibt es noch einige Gletscher. Der Schichtvulkan war zur Zeit seiner Entstehung im Tertiär einmal über 6500 Meter hoch. Die markanten Bergzacken sind die von der Erosion im Laufe von 3 Millionen Jahren freigelegten erstarrten Basaltschlote der ehemaligen Ausbruchsstellen.

In der Sprache der Massai heißen die insgesamt neun spitzzackigen Erhebungen, der höchste von ihnen ist 5199 m hoch, „leuchtender Berg“. Afrikanische Sagen und Legenden bringen das Vulkanmassiv mit dem afrikanischen Strauß in Verbindung. Die Straußenhähne haben ein schwarzes Deckgefieder, das sich von ihren weißlichen Schwungfedern und dem Schwanz absetzt. Den Ursprung dieser Erklärungssage sieht man in dem schwarzen Basaltgestein der Gipfel, die von den Gletschern und Schneefeldern gesäumt sind, was die einheimischen Massai wohl zu diesem Namen bewegt hat.

Ein Deutscher Missionar und Afrikaforscher, Johann Ludwig Krapf, hat diesen Berg erst 1849 für die westliche Welt entdeckt und den Namen erstmals urkundlich festgehalten. Zunächst hat man dem Deutschen die Geschichte vom Schnee auf dem Gipfel des Mount Kenya nicht geglaubt, bis eine britische Expedition die Entdeckung bestätigt hat.

Die Briten haben das Wort Kenia zur Bezeichnung ihres Protektorates gewählt. In den Sagen der indigenen Bevölkerung heißt der Berg „Ngai wa Kirinyaga“, was soviel bedeutet wie „Thron des Schöpfungsgottes Kirinyaga“. Der Gott soll dem Stammvater der hier ansässigen Kikuyu von hier aus sein Siedlungsgebiet gezeigt haben. Mit der ersten Frau, der er beim Abstieg des Berges begegnet ist, hat er neun Töchter gezeugt, die die Ahnfrauen der neun Kikuyustämme sind.

Zur Zeit gibt es noch 11 kleine Gletscher, die rapide schrumpfen. Wissenschaftler sagen voraus, dass sie bis zum Jahr 2050 verschwunden sein könnten. Die bewaldeten Hänge sind eine wichtige Wasserquelle für weite Teile Kenias. Das Mount Kenya Massiv ist das wichtigste Wassereinzugsgebiet für zwei große Flüsse in Kenia: den Tana, den größten Fluss Kenias, und den Ewaso Nyiro North. Die Flüsse werden zur Gewinnung von Strom genutzt, aber noch wichtiger ist, dass ihr Wasser 2 Millionen Menschen mit Wasser versorgt.

Der Mount Kenya hat mehrere ökologische Höhenzonen, die von der Savanne rund um den Berg bis zur Nivalzone bei den Gletschern reichen. In jeder Zone dominiert eine bestimmte Art von Vegetation. Viele der Arten, die in den höheren Lagen des Berges vorkommen, sind endemisch, entweder auf dem Mount Kenia oder in Ostafrika.

Das Bergmassiv gehört seit seit 1997 zum Weltnaturerbe

Bildnachweis:

Bild 1: Mount Kenya; Pixabay Lizenz, kein Nachweis nötig
Bild 2: Hahn des Afrikanischen Straußes; Yathin S Krishnappa, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons
Bild 3: Kikuyu Krieger, historische Postkarte, Public Domain

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s